Grenzenlos forschen & lehren: Valencia <> Mittweida

Kennen Sie das Sprichwort: "Es ist nunmal im Leben so Mancherlei verkehrt: der eine der kann reiten, der andere hat das Pferd." Manch einer kennt es noch aus seiner Kindheit und es versinnbildlicht den Gewinn aus einer Kooperationen. Mit der Polytechnischen Universität in Valencia kooperiert die Fachgruppe Biotechnologie seit dem Dezember 2012 in dem von der EU geförderten Forschungsprojekt CyanoFactory (cyanofactory.eu). In der Kooperation Valencia-Mittweida geht es vor allem um die Vorhersage der Reaktion von Bakterien auf bestimmte Umweltbedingungen. Dieses Thema bestimmt daher auch den Forschungsalltag unseres Doktoranden Gabriel Kind.

In diesem Zusammenhang trafen sich am 23. und 24. Juni die beteiligten Projektpartner an der Universitat Politècnica de València im sonnigen Spanien. Dabei stellten die einzelnen Projektpartner ihre jeweiligen Ergebnisse vor und planten die weiteren Schritte des Projekts. Neben des großteils wissenschaftlichen Austauschs in langen Sitzungen lernte man sich bei der am 23. Juni stattfindenden Noche de San Juan auch kulturell näher kennen.

Zur Unterstützung der valencianischen Forschungsgruppe bei der Integration und Verarbeitung unterschiedlicher biologischer Daten war unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Eric Zuchantke schon früher in Valencia und wird bis Ende des Jahres für die spanischen Projektpartner sowohl in Mittweida als auch in Valencia arbeiten. Im Gegenzug besuchte uns die wissenschaftliche Mitarbeiterin MariaPaula für drei Monate um gemeinsam das Forschungsprojekt voranzutreiben. Ihre volle Integration in unsere Arbeitsgruppe zeigt sich auch in der gemeinsamen Teilnahme am Mittweidaer Spendenlauf.

In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Arbeitsgruppen um die Professoren Javier Urchueguia und Alberto Conejero aus Valencia und Professor Röbbe Wünschiers über CyanoFactory hinausgehende gemeinsame Forschungsziele haben und das sowohl Forscher als auch Studierende viel voneinander lernen können. So bildet die Zusammenarbeit auch eine wichtige Basis für das Promotionsvorhaben von Nadine Wappler von der Hochschule Mittweida. Sie versucht mit Bakterien den Energieträger Wasserstoff aus biologischen Abfällen und Sonnenlicht zu gewinnen.

Die moderne Biotechnologie ist ein Fach mit vielen Facetten und mehr den je gilt: man kann nicht alles. So richtig spannend wird es daher erst, wenn man unterschiedliche Kompetenzen vereint, voneinander lernt und gemeinsam für die – in unserem Fall energetisch grünere – Zukunft forscht. Grenzen setzt dabei nur die Ethik, nicht die Geographie.