Biolomatische Infosik

Biolomatische Infosik? Mit diesem zunächst unverständlichen Titel empfing Professor Röbbe Wünschiers Schüler der Stufen 10 und 11 aus Burgstädt und Rochlitz an der Hochschule Mittweida. Im Rahmen des vom Technologiepark Mittweida GmbH in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida organisierten Ferienprojektes "Brücke" bot sich Ihnen die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Im Sinne der eierlegenden Wollmichsau wollte Professor Wünschiers mit dem Vortragstitel verdeutlichen, wie wichtig interdisziplinäres Wissen und Zusammenarbeit heutzutage für das Studium, aber auch für Forschung und Lehre sind. Der Vortrag mündete dann auch in eine Vorlesung über die Epigenetik. Dies ist ein moderner Zweig der Lebenswissenschaften, dessen Kenntnisse nur aus der Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, wie der Biologie, Mathematik, Informatik und Physik genährt werden können. Nun war auch die Bedeutung des Titels klar.

Für 10 Schüler ging es dann in die Labore der Fachgruppe Biotechnologie um, unterstützt von der Laboringenieurin Frau Sandra Feik, einen Blick in ihr eigenes Genom zu werfen. Mit sehr guten Ergebnissen, wie die nachfolgende Abbildung zeigt.


Agarosegel, welches die amplifizierten DNA-Fragmente der Region PV92 auf Chromosom 16 zeigt. Nähere Erläuterungen finden sich hier.

Zusätzlich zu dieser praktischen Einführung in die molekulare Diagnostik, lernten die Schüler weitere Details über das menschliche Erbgut - aber auch über moderne Methoden der Gentechnologie, der sogenannten Synthetischen Biologie, kennen. Dies führte zu spannenden Fragen seitens der Schüler: Sollten z.B. Lebewesen, deren Erbgut sich um rund 3% vom menschlichen unterscheidet, nicht die gleichen Rechte zugesprochen werden? - Es geht hier um Schimpansen und Gorillas. Oder: Warum dürfen eigentlich in Deutschland keine leuchtenden Fische in das Aquarium gesetzt werden, in den USA aber schon?